Trennung vom Paul-Gerhardt-Haus

Gebäude auf Dauer finanziell nicht tragbar

Nach einem mehrjährigen Prozeß der Prüfung hat sich das Presbyterium unserer Kirchengemeinde dazu entschlossen, das Paul-Gerhardt-Haus zu schließen und zu verkaufen. Diese Entscheidung fällt niemandem leicht. Mit dem Paul-Gerhardt-Haus verbinden sich für viele Gemeindeglieder schöne Erinnerungen an besondere Gottesdienste und Veranstaltungen. Vielen war das Paul-Gerhardt-Haus über Jahrzehnte eine kirchliche Heimat. Sie haben durch ihr Engagement das Haus mit Leben gefüllt.

Zu diesem Entschluß haben mehrere Faktoren beigetragen. Eine Gebäudestrukturanalyse aller Gebäude unserer Gemeinde hat ergeben, was sich längst abzeichnete: Unsere Gemeinde verfügt über zu viele Gebäude, die zudem noch sehr teuer in der laufenden Unterhaltung und in der langfristigen Instandhaltung sind. Vor allem auf das Paul-Gerhardt-Haus trifft diese Einschätzung zu. Von allen Gebäuden der Gemeinde ist es in seinem Grundbestand mit Abstand das älteste Gebäude. Aufwendige und kostspielige Sanierungsmaßnahmen sind für die Zukunft zu erwarten. Bei gleichzeitig zu erwartenden drastischen Rückgängen im Kirchensteueraufkommen würde das die Gemeinde vor nicht mehr tragbare finanzielle Belastungen stellen.

Erschwerend kommt hinzu, daß der Gottesdienstbesuch und die Teilnahme an Veranstaltungen sowie an den regelmäßigen Treffen der Gemeindegruppen seit vielen Jahren rückläufig ist. Auch die Zahl der Gemeindegruppen im Haus hat inzwischen stark abgenommen. Angesichts der Entwicklungen der Kirchenmitgliederzahlen und auch der Gemeindegliederzahlen unserer Gemeinde sowie der zurückgehenden Bereitschaft, sich aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen, ist diesbezüglich eine Trendwende nicht zu erwarten.

Zudem ist das Paul-Gerhardt-Haus baulich nicht in einem geeigneten Zustand, um den überwiegend älteren und in ihrer Beweglichkeit gelegentlich eingeschränkten Gemeindegliedern, die derzeit die Gottesdienste und Veranstaltungen besuchen, einen barrierefreien Zugang zum Haus und zu allen Räumen im Innern zu bieten. Um diesen Mißstand zu beheben, wären zusätzlich zu den zu erwartenden Sanierungen weitere hohe Beträge aufzuwenden, für die das Geld nicht vorhanden wäre.

Da Interessenten für das Gebäude vorhanden sind, die in der Lage sind, das Gebäude zu erwerben und mit umfassender Sanierung und entsprechenden Umbauten das Gebäude einer neuen und sinnvollen Nutzung zuzuführen, hat das Presbyterium Verkaufsgespräche aufgenommen. Wann es zu einem Verkaufsabschluß kommt und wann das Paul-Gerhardt-Haus tatsächlich geschlossen wird, ist derzeit noch völlig offen.

Um den Gemeindegliedern, die derzeit noch das Paul-Gerhardt-Haus zu Gottesdiensten und für die regelmäßigen Treffen ihrer Gemeindegruppen aufsuchen, eine geeignete Alternative zu bieten, bemüht sich das Presbyterium zur Zeit auch darum, entsprechende Räume zu finden. Die Aufgabe des Paul-Gerhardt-Hauses ist nicht gleichbedeutend mit der Aufgabe des Gemeindelebens der Evangelischen Kirchengemeinde Erwitte in Bad Westernkotten.