Die Geschichte unsere Gemeinde in Anröchte
Die Geschichte der evangelische Kirchengemeinde in Anröchte reicht bis in die Zeit der Reformation zurück.
Bereits 1534 bekam Anröchte den ersten evangelischen Pfarrer. Laut den Chronisten des Heimatvereins ist der Pfarrer Johann Simonis mit großer Wahrscheinlichkeit der aus Soest kommende Johann de Brune, der auf Empfehlung Martin Luthers Superintendent dort war. Sein Sohn Gottfried, ebenfalls Pfarrer, übernahm das Pfarramt von seinem Vater und wurde 1583 in Anröchte eingeführt.
Danach haben noch Pfarrer Rembert Schleebrügge und in Folge sein Sohn Caspar Schleebrügge die Anröchter Pfarrstelle besetzt.
Durch die einsetzende Gegenreformation, die durch den Erzbischof von Köln in Westfalen durchgeführt wurde, war 1611 die evangelischen Zeit in Anröchte für mehrere Jahrhunderte beendet. Die wenigen evangelischen Christen wurden von Lippstadt und später bis 1958 aus Erwitte versorgt.
Zu der Erwitter Zeit in den früheren Jahren ist in der Chronik dort nachzulesen.
1958 wurde Anröchte dann der zweite Pfarrbezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Erwitte. Ursprünglich handelt es sich bei den Kirchengemeindemitgliedern um Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten - vornehmlich Schlesien und Ostpreußen - sowie um Familien aus dem Ruhrgebiet.
Im Jahre 1958 wurde von der Kirchengemeinde Erwitte ein eigener Seelsorgebezirk Anröchte gebildet. Dieser Bezirk wurde versorgt vom Pastor Winter. Die Gemeinde hatte in Anröchte ein altes Haus erworben, das umgebaut wurde, und in dem dann neben einem Gottesdienstraum Gemeinderäume und eine Küsterwohnung zur Verfügung standen.
Durch die steigende Gemeindemitgliederzahl in Anröchte (1975 rund 1600 Seelen) wurde im Jahr 1975 aus dem Seelsorgebezirk Anröchte durch die Errichtung einer Pfarrstelle ein eigener Pfarrbezirk. Die beiden Pfarrbezirke Anröchte und Erwitte bilden seitdem zusammen die Ev. Kirchengemeinde Erwitte, das Presbyterium tagt gemeinsam.
Im Jahr 1977 nahm Pfarrer Hans-Michael Kirchhoff seinen Dienst in diesem Pfarrbezirk auf. Im gleichen Jahr kamen zum Pfarrbezirk Anröchte durch Umpfarrung die Ortsteile Mellrich, Altenmellrich, Robringhausen und Waltringhausen der Gemeinde Anröchte hinzu.
Da Anröchte eine aufstrebende Gemeinde ist, haben sich inzwischen viele junge Familien angesiedelt. Dazu gehören auch Spätaussiedler, vor allem aus dem Altai-Gebiet. Der Anteil der evangelischen Bevölkerung liegt bei ca. 18 % der überwiegend römisch-katholischen Gesamtbevölkerung.
Die Gemeinde wuchs immer weiter, der Pfarrbezirk Anröchte hatte bald rund 2000 Gemeindemitglieder. Daher wurde der Wunsch nach einer größeren Kirche und Gemeinderäumen immer größer und die Planungen für ein neues Gemeindezentrum begannen.
Das Kirchengebäude wurde nach einjähriger Bauzeit am 13.08.1989 fertiggestellt und eingeweiht.
Im Jahr 2005 ging Hans-Michael Kirchhoff in den Ruhestand.
Nach fast zweijähriger Vakanz, die durch die beiden Erwitter Pfarrer Schetschok und Jäger überbrückt wurde, ist Sven Fröhlich vom Presbyterium als Pfarrer für die Pfarrstelle in Anröchte gewählt worden. Sven Fröhlich ist seit dem 15.07.2007 Pfarrer in Anröchte.
Pfarrer Kirchhoff starb am 1. Juni 2010 im Alter von nur 64 Jahren und wurde in Anröchte beigesetzt.